Freitag, 24. Januar 2014

Thakhek & Klettercamp

Einen Minibus von Vientiane nach Thakhek, unser nächstes Ziel in Laos, gibt es nicht. Bleiben nur noch die großen Busse. In Laos wird meistens zwischen VIP Bussen und lokalen Bussen unterschieden. Die VIP Busse sollen etwas besser sein und Klimaanlage haben. Nach der Kühlschrankfahrt mit dem Bus in Malaysia für uns nicht unbedingt ein positives Kriterium. Wir entscheiden uns jedoch aufgrund der vielleicht etwas höheren Sicherheit ursprünglich für den VIP Bus. Der Tuk Tuk Fahrer fährt uns an den Bahnhof und fragt uns, ob wir mit dem Bus in fünf Minuten fahren wollen oder in einer Stunde. Es wären die gleichen Busse. Erst verstehen wir die Frage nicht, warum sollten wir eine Stunde warten wollen?! Da er zweimal nachfragt, hätten wir schon stutzig werden müssen, aber wir entscheiden uns natürlich für den früheren Bus. Das Ende vom Lied ist, dass wir im lokalen Bus landen. Man muss wahrscheinlich alles mal mitgemacht haben.

Der lokale Bus wird einfach mit allem beladen was mit muss. Funktionierende Sitze gibt es kaum. Lehnt man sich zu stark nach hinten, gibt die Sitzlehne nach. Es ist eng und die Krönung sind sieben Stunden Beschallung mit Karaokemusik. Danach kann man sich wirklich einweisen lassen. Die nette Touristin vor mir meint auch noch sie müsse es sich so richtig gemütlich machen und sich komplett zurücklehnen. Ich bin wirklich geduldig, aber diesmal platzt mir der Kragen und ich mache sie darauf aufmerksam, dass es doch sowieso schon recht eng sei. Pikiert lehnt sie sich wieder nach vorne. Ich kann so rücksichtslose, egoistische Menschen einfach nicht leiden. Bis auf dieses Ereignis lernt man aber recht schnell gelassener zu werden. Der Bus stoppt ständig, da Leute einsteigen und etwas verkaufen wollen, jemand etwas essen möchte oder auf Toilette muss und dann gleich wieder, weil man eine Person auf der Toilette vergessen hatte. So wird aus einer angeblich fünfstündigen Fahrt eine siebenstündige.

Abends erreichen wir Thakhek. Ein kleiner nicht allzu touristischer Ort, wieder direkt am Mekong und mit tollen Felsen in der Umgebung. Hier kann man vor allem zwei Dinge machen, den Loop fahren (eine dreitägige Motorrad- oder Rollertour) und Klettern! Wir nutzen die Chance und gehen endlich mal wieder klettern. Es gibt hier das Greenclimbers Klettercamp, in dem wir einen zweitägigen Kurs gebucht haben, und 170 Routen die man klettern kann. Die Routen sind eher für Fortgeschrittene und werden für mich zur echten Herausforderung. Sebastian tut sich wesentlich leichter damit, obwohl Körpergröße und Armkraft keine große Rolle spielen sollen. Mir fehlt wohl die richtige Technik. Beim Sturztraining gelange ich endgültig an meine mentalen Grenzen. Man muss sich in ungefähr zehn Meter Höhe fallen lassen. Eine echte Überwindung für mich, nach der ohnehin schon anstrengenden Kletterrei und da ich noch etwas Höhenangst habe. Aber manchmal ist es gar nicht so schlecht sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen. Danach ist man stolz es geschafft zu haben. Wir tragen einige kleinere Plessuren davon, aber danach ist unsere Abenteuerlust wieder geweckt und wir entscheidenden uns doch noch den Loop zu fahren, was wir ursprünglich nicht vorhatten. Wir werden es nicht bereuen...

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1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,
auch so eine Fahrt im lokalen Bus lässt sich also überstehen. Dass die Musik über solch einen Zeitraum einen an den Rand der Verzweiflung treiben kann, verstehe ich sehr gut. Schön dass Ihr dennoch wohlbehalten ans Ziel Eurer Reise gekommen seid.
Die Bilder sind übrigens eindrücklich. Das ist das, was man mit Asien assoziiert, die Landschaften, die Dörfer, die Menschen. Mir gefallen sie jedenfalls sehr.
Gut dass Ihr das Klettern überstanden habt. Ihr habt ja Spaß daran, auch wenn es doch wohl etwas herausfordernd war, liebe Katrin. Dieses Sturztraining wäre für mich komplett unmöglich gewesen, deshalb Kompliment, dass Du auch das geschafft hast.
Dann freue ich mich auf den Bericht von "The Loop".
Liebe Grüße Euer Rainer

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