Sonntag, 12. Januar 2014

Laos historische Königsstadt

Laos gehört zu den 40 ärmsten Ländern der Welt. Ungefähr 80% der 6 Mio. Einwohner leben noch von Landwirtschaft. Allerdings fehlt die Infrastruktur, um viel exportieren zu können. Die Waren werden hauptsächlich auf Märkten verkauft oder zum Eigenbedarf verwendet. Die Folgen des Vietnamkriegs sind heute noch durch die große Anzahl an vorhanden Mienen zu spüren. Der Ho Chi Minh Pfad, der Versorgungspfad der Nordvietnamesen, führte auch durch Laos. Laos gehört zu den schwerst bombardierten Ländern der Welt. Auch Touristen werden wegen der Mienen dringend davor gewarnt die öffentlichen Straßen zu verlassen. Nach dem Vietnamkrieg übernahmen die Kommunisten die Führung. Es werden immer noch viele Bereiche von der Regierung kontrolliert. Die kommunistische Regierung versuchte die Religionen abzuschaffen, was aber nicht gelang. Der Buddhismus war zu stark verwurzelt. Laos ist der weltweit einzige buddhistische und gleichzeitig kommunistische Staat. Religionsfreiheit ist jedoch ein Fremdwort.

Das sind zusammengefasst die wichtigsten, eher nicht so erfreulichen Informationen über das Land, das wir gerade bereisen. Erfreulichere Nachrichten sind, dass Laos tolle Landschaften und freundliche Bewohner hat und man es mittlerweile recht gut bereisen kann. Abgesehen von Slow Boot Fahrten auf dem Mekong. Unser erster Stopp, nach unserer Mekongfahrt, ist Luang Prabang. Luang Prabang ist umgeben von Dschungel und war lange Zeit sehr isoliert. Die Stadt ist wahrscheinlich das Zentrum des Buddhismus in Laos. 700 Mönche und Novizen sollen in der Stadt leben und das sieht man auch auf der Straße. Überall trifft man auf die komplett in orange gekleideten Mönche und an jeder Ecke sieht man Tempel. Luang Prabang ist einer der ältesten Städte Laos. 1995 wurde es zum Unesco Weltkulturerbe ernannt. Seitdem werden die Tempel aufwendig restauriert. Wenn man in Luang Prabang ankommt, lässt sich die Armut des Landes nur wenig erahnen. Alles ist sehr sauber und die Gebäude sehen teuer aus. Die Stadt ist noch geprägt von der Zeit, als es französische Kolonie war. Es gibt viele Cafés, Baguette und Crêpe an jeder Straßenecke. Auch der Baustil ist eine Mischung aus französischer Kolonialarchitektur und dazwischen die vielen prächtigen Tempel.

Luang Prabang hat einen Flughafen und ist dadurch zu einem der beliebtesten Ziele des Pauschaltourismus in Laos geworden. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. Da es nur ca. 50.000 Einwohner gibt und ein vielfaches an Touristen, besteht auch hier die Gefahr, dass der Tourismus die Stadt überrennt. Momentan erscheint es uns gerade noch erträglich für die Einwohner und natürlich genießen die Bewohner durch den Tourismus auch mehr Wohlstand. Das Hotel in dem wir wohnen ist für Laos sehr luxuriös und sauber. Die Familie die das Hotel leitet ist ausgesprochen nett und fast alle sprechen gut Englisch. Wir bleiben vier Nächte und erkunden die Gegend. Der Kuang Si Wasserfall und das angrenzende Bären Rettungszentrum sind die Highlights. Wasserfälle können mit der Zeit etwas langweilig werden, wenn man in kurzer Zeit unzählige sieht, aber dieser ist besonders. Es ist nicht der Wasserfall selbst der so schön ist, sondern die vorgelagerten türkisfarbenen Lagunen, die sich über mehrere Ebenen ziehen. Ein sehr idyllischer Ort.

Zum Abschluss machen wir noch einmal einen Kochkurs, weil wir hoffen mehr über die laotische Küche zu erfahren. Ich tue mir etwas schwer mit laotischem Essen, da es wirklich fast ausschließlich aus Fleisch jeglicher Art besteht. Inklusive Ratten und Eichhörnchen. Leider ist auch der Kochkurs etwas enttäuschend. Wir kochen so exotische Sachen, die man nur schwer zuhause nach kochen kann und besonders gut schmeckt es auch nicht. Trotzdem war der Aufenthalt in Luang Prabang wirklich schön und entspannend. Nach Vang Vieng, unserem nächsten Ziel geht es nur noch auf den Landweg, also mit dem Bus. Ich bin gespannt ob es wirklich so schlimm wird, wie oft beschrieben. Aber nach der Mekongfahrt kann uns eh nichts mehr schocken. Hoffe ich.

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2 Kommentare:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,
erst mal danke für die Informationen zu Laos. Für mich war das sehr interessant. Mir war nicht bewusst, dass das politische System dort noch kommunistisch ist. Spürt man etwas vom Einfluss der Kommunisten, wenn man mal von der angesprochenen fehlenden Religionsfreiheit absieht?
Bekommt man etwas vom Alltag der Einwohner mit, die nicht so sehr mit dem Tourismus zu tun haben?
Ansonsten hört sich das, was Ihr beschreibt, ja ganz nett an für Reisende (wenn man von der geschilderte Bootsfahrt absieht). Ich bin mal gespannt auf Eure Bilder und natürlich auch auf die weiteren Berichte. Übersteht die Busfahrt gut und lasst bald wieder von Euch hören.
Ganz liebe Grüße, Euer Rainer

Katrin hat gesagt…

Als Tourist bekommt man wenig davon mit, wie viel Einfluss der Kommunismus hat. Man spürt nur, dass es ein sehr armes Land ist und nicht immer alles verfügbar ist. Man muss nehmen was da ist z.B. beim Essen. Und es hängen noch überall Flaggen mit Hammer und Sichel herum. Den Alltag der Einwohner kann man beobachten wenn man etwas abseits der größeren Orte unterwegs ist. Dieser sieht für viele arme Menschen nach schwerer Arbeit, hauptsächlich in der Landwirtschaft aus. Man kommt nur schwer mit diesen Menschen in Kontakt. In den größeren Orten, scheint es eher etwas gelangweilt zuzugehen wenn die Leute auf Kunden warten. Mal sehen wie viel wir in der nächsten Zeit noch mit bekommen.
Liebe Grüße Katrin

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