Samstag, 1. Februar 2014

Champasak. Touristen unerwünscht? Kein Wunder!

Wir hatten zur Feier des Tages ausnahmsweise ein für Laos sehr luxioriöses Hotel gebucht. Auch wenn es noch so luxioriös ist, es gibt fast immer Dinge die nicht funktionieren. Die Schiebetüren haben sich so verzogen, dass sie sich kaum öffnen oder schließen lassen, die Hälfte der Lichtschalter funktioniert nicht und der Duschkopf hängt viel zu niedrig. Aber das ist einfach so. Deutsche Gründlichkeit und Perfektion gibt es hier nicht. Uns gefällt es trotzdem und wir verbringen zwei angenehme Nächte dort. Dass man in Laos früh aufstehen muss, weil man bei dem morgendlichen Lärm einfach nicht mehr schlafen kann, ist auch eine Tatsache, an die man sich anpassen muss. Es ist recht früh ruhig, zumindest meistens, dafür fängt das Leben um sechs Uhr morgens an. Selbst in den ruhigsten, abgelegensten Gegenden (und das war auf unsere ganzen Reise so) kräht entweder ein Hahn, es bellen Hunde, der Muizin singt (nicht in Laos) oder die Mönche trommeln zur morgendlichen Zeremonie. Irgendetwas ist immer. Das heißt die beste Strategie ist früh ins Bett gehen, um früh ausgeschlafen zu sein. Das ist in Champasak auch nicht anders.

Wir nutzen den nächsten Tag und machen eine Fahrradtour zum Vat Phu Tempel, UNESCO Weltkulturerbe und eine der bedeutesten Stätten der Khmer in Laos. Ein kleiner Vorgeschmack auf Angkor Wat in Kambodscha. Es ist hier nicht viel los, aber das macht es gerade so attraktiv. Wir steigen eine lange Treppe hinauf und bestaunen die Reste des alten Tempels von oben. Es ist ein bißchen neblig, wie so oft in Laos und irgendwie erscheint es einem wieder etwas surreal. Wie man hier oben sitzt und auf die Vergangenheit schaut. Ein komisches Gefühl. Aber auch faszinierend.

Mit dem Fahrrad geht es zurück ins Hotel. Eine Sache wundert uns sehr in diesem Ort (Champasak). Die Menschen erscheinen zum größten Teil sehr unfreundlich. Früher hätte wir gedacht sie sind einfach unfreundlich. Auf der Reise haben wir aber oft festgestellt, dass die Menschen meistens nur unfreundlich waren, wenn sie schon zu viele wahrscheinlich ebenso unfreundliche Touristen getroffen haben. Gerade die Laoten sind normalerweise nicht unhöflich. Nach zwei Tagen ist uns klar woran es liegt. In Champasak gibt es hauptsächlich hochpreisigere Hotels und das entsprechende Kliente. Wie diese Menschen sich benehmen ist unglaublich. Ich schäme mich fast für sie. Arrogant, herablassend und laut. Sie behandeln die Laoten, als wenn sie selber etwas Besseres wären. Diese Menschen reisen in ein armes Land, um sich dann über jede Kleinigkeit zu beschweren. Das nicht jeder Laote fließend Englisch spricht, ist für sie völlig unverständlich. Vielleicht wären sie lieber zuhause geblieben. Das Schöne ist, dass die Laoten richtig freundlich werden wenn sie merken, dass man auch höflich ist. Wir bekommen extra Salatsoße und werden nett bedient. Was will man mehr :-).

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1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,
die Bilder von der Tempelanlage sind sehr interessant. Ich habe gelesen, dass es ein hinduistischer Tempel gewesen ist. Das hat mich gewundert, weil Laos doch offensichtlich buddhistisch geprägt ist. Anscheinend hat sich der Buddhismus dort erst relativ spät ausgebreitet, wenn man bedenkt, dass an dem Vat Phu-Tempel laut dem Internet bis ins 14. Jahrhundert gebaut wurde.
Ja, es ist wirklich schade, dass viele Touristen sich so benehmen, wie Ihr es beschrieben habt. Die Arroganz der Reichen gegenüber den als Lakaien wahrgenommenen Einheimischen? Ein unverständliches, aber doch wohl auch leider häufiges Verhalten, das ein Zeugnis von der Dummheit dieser Menschen ist. Aber schön ist ja, dass die Laoten die Besucher doch zu unterscheiden wissen und anders reagieren, wenn man nicht zu dieser Gruppe der Überheblichen gehört.
Danke für die Bilder und den Bericht, bis bald.
Liebe Grüße Euer Rainer

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