Dienstag, 19. November 2013

Weiter weg geht nicht!

Jetzt sind wir buchstäblich am anderen Ende der Welt gelandet. Würden wir noch ein Stückchen weiter fliegen, würden wir die Datumsgrenze überschreiten und wären wieder in der Vergangenheit. Weiter weg von Deutschland geht nicht. Mittlerweile haben wir 12 Stunden Zeitverschiebung. Wenn man eine Nadel von Deutschland durch den Erdball sticht, kommt man fast in Neuseeland raus. Na ja, nicht ganz. Spanien ist genau gegenüber. Aber fast. Wir bräuchten jetzt 24 reine Flugstunden, um wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Die Deutschen werden wir trotzdem nicht los. Die verfolgen einen einfach überall ;-). Aber das war ja auch nicht der Grund für unsere Neuseelandreise. Ursprünglich standen Australien und Neuseeland gar nicht auf unserer Reiseliste. Doch dann haben wir gesehen wie schnell man von Bali nach Australien fliegen kann. Ja und wenn man dann schon mal in Australien ist und ein Flug nach Neuseeland nur noch drei Stunden dauert und knapp 200€ kostet, wie könnte man es dann auslassen. Außerdem wurde uns immer wieder gesagt wie toll die Natur in Neuseeland sein soll. Zugegebenermaßen wussten Sebastian und ich nur recht wenig von Neuseeland, was aber gar nicht so schlecht ist. Dadurch sind die Erwartungen nicht so übermäßig hoch und man freut sich umso mehr über schöne Dinge.

Den ersten Tag verbringen wir damit uns eine Neuseelandkarte und den am Flughafen gekauften Reiseführer anzuschauen und die Orte zu markieren, die wir sehen möchten. Neuseeland ist mit Abstand das teuerste Land für uns, da wir einen Camper mieten. Daher begrenzen wir die Reise auf vier Wochen. Am 13. November sind wir gelandet und am 13. Dezember geht unser Weiterflug. Ein super günstiger Flug zurück Richtung Asien. Ob es daran liegt, dass der Flug am Freitag den 13. ist!? Wahrscheinlich nicht.

Wir haben tatsächlich noch einen einigermaßen bezahlbaren Camper bekommen. Ein Deutscher Vermittler, der mit fast allen Campervermietern zusammenarbeitet, hatte uns schon mitgeteilt, dass die Camper in unserer gewünschten Preisklasse alle weg sind. Er bietet uns einen Camper für knapp 3500€ an, den es normalerweise für um die 2000€ gibt. Wir sind schon kurz davor ihn zu buchen, aber irgendwie wollen wir nicht für die gleiche Leistung soviel mehr bezahlen. Im Internet finden wir eine Liste aller Vermietstationen in Neuseeland. Wir suchen uns eine recht Unbekannten heraus und starten einen letzten Versuch. Die Verbindung über Skype ist so schlecht, dass man kaum etwas versteht, aber die Dame am anderen Ende ist sehr geduldig. Die Buchung dauert knapp zwei Stunden, aufgrund diverser Probleme mit unseren Kreditkarten, aber danach sind wir stolze Mieter eines Walkabout Campers (Siehe Foto), für nur knapp 2100€. Nicht der Beste, aber ausreichend.

Unsere Reise beginnen wir in Auckland, im Norden der Nordinsel. Neuseeland besteht aus zwei großen Inseln (und noch vielen kleineren), wie ihr wahrscheinlich wisst. Wir beginnen mit der Nordinsel, weil die Chancen, dass es dort schon etwas wärmer ist höher sind. Wir werden mit Sonnenschein und ca. 23 Grad empfangen. Da wir im Moment nicht so Lust auf Stadtbesichtigunng haben fahren wir erst mal noch etwas nördlicher von Auckland zur Bay of Islands. Auf den ersten Blick kein besonders Highlight. Im Internet entdecken wir eine Wanderung zum Duke's Nose, etwa eine Stunde nördlich. Wir zögern erst, ob wir noch weitere nördlich fahren sollen, entscheiden uns aber letztendlich dafür. Wir werden mit märchenhaften Landschaften und einem sensationellen Ausblick vom Duke's Nose belohnt.

Schon jetzt kann man sagen, dass Neuseeland nochmal ganz anders ist, als alles was wir bisher gesehen haben. Die Vegetation hier ist wirklich besonders. Der Wald besteht aus wahnsinnig vielen unterschiedlichen Bäumen. Jede Art sieht wieder völlig anders aus. Die Landschaften sehen teilweise wie gemalt aus, mit Schäfchen auf grünen blumigen Wiesen auf der linken Seite und kristallklarem blauen Meer auf der rechten Seite (gleichzeitig). Wir sind gespannt was Neuseeland noch alles zu bieten hat.

Von der Bay of Island geht es wieder zurück nach Auckland, keine hässliche Stadt, aber nicht so schön wie die bisher gesehenen, und weiter Richtung Süden, zum Hot Water Beach und zur Cathedral Cove. Der Hot Water Beach ist ein weltweit einmaliger Strand, an dem es aufgrund der vulkanischen Aktivitäten in der Gegend heißes Wasser gibt. Alle Touris laufen mit einer Schaufel an den Strand, um sich einen Heißwasser Pool zu graben. Ziemlich albern und heute eigentlich völlig sinnlos, da es 25 Grad warm ist und die Sonne scheint, aber irgendwie lustig. Also machen wir einfach mit, was gar nicht so ohne ist, da das Wasser bis zu 64 Grad heiß ist und man sich richtig verbrennen kann.

Am gleichen Tag fahren wir noch zur Cathedral Cove. Dieser Strand teilt sich ab heute, mit dem Whitheaven Beach in Australien, Platz 1 auf meiner imaginären Liste der besten Strände auf der Welt. Der Sand ist nicht mal besonders fein, aber die Kulisse ist atemberaubend schön.

Morgen geht es weiter ins Inland, in eine vulkanisch sehr aktive Gegend bei Rotaru. Ich bin gespannt auf den Eiergeruch, den es dort angeblich geben soll. Obwohl ich eigentlich kein Fan von Eiergeruch bin.

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1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,
erste Bilder und der erste Bericht aus Neuseeland also. Wie immer sehr informativ und eindrucksvoll. Euer Camper sieht gut aus, auch wenn er nicht Eure erste Wahl ist, noch ziemlich neu und hoffentlich auch groß genug. Die Landschaft macht den Eindruck, als würde man gern mal Zeit dort verbringen wollen. Und das Strandleben ist ja etwas, wovon man hier bei derzeit maximal 5 ° nur träumen kann.
Auch wenn Eure Zeit in Neuseeland begrenzt ist, ich wünsche Euch, dass sie voll ist von tollen Eindrücken ist und dass Ihr das Land auch komplikationslos bereisen könnt. Wie immer freue ich mich auf den nächsten Bericht und die dazugehörigen Fotos.
Viele Grüße aus dem kalten Deutschland, Euer Rainer

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