Donnerstag, 14. November 2013

Abenteuer Autokauf

Also im Nachhinein muss man sagen, so ein Autokauf kostet doch ganz schön Nerven. Es hat ja erstmal ca. zwei Wochen gedauert bis wir das Auto endlich angemeldet auf der Straße hatten. Unser Auto war größtenteils schon recht zuverlässig, aber wenn man soviele Kilometer fährt, ist halt doch immer mal wieder was dran. Mal ist die Batterie am Ende wenn es weit und breit keine Werkstatt gibt, ein anderes mal funktioniert die Funkfernbedienung mitten in der Pampa nicht und das Schloss zum manuellen Öffnen ist auch nicht mehr das Beste, dann stinkt es auf einmal fürchterlich nach Gummi und ein Reifen ist ganz heiß und in Sydney hat es uns letztendlich doch noch richtig erwischt. Wir rollen gerade noch so auf den Campingplatz, als Rauch aus dem Motorraum aufsteigt. Lichtmaschine durch. Dumm, da so eine Lichtmaschine nun mal recht wichtig ist zum Fahren. Und wirklich ärgerlich, da Sydney unsere letzte Station in Australien ist.

Am Liebsten hätten wir das Ding selber gewechselt. Eigentlich eine simple Sache, aber ohne Werkzeug, in Sydney, komplizierter als man denkt. Also ab zum Mechaniker und Lichtmaschine wechseln lassen. 440 Dollar.
Nächste Hürde ist der Autoverkauf. Wir wussten schon, dass wir nochmal so eine Art TÜV brauchen, aber dass es so kompliziert wird dachten wir nicht. Weil unser Auto in Queensland gemeldet ist und wir es in New Shouth Wales verkaufen wollen, ist das eine Besonderheit, ein sogenannter Interstatetransfer. Da soll noch einmal einer sagen Deutschland wäre zu bürokratisch. Zum Thema Autoverkauf ist Deutschland dagegen ein Traum. Wir müssen also einen besonderen TÜV machen (einen blue slip). Der ist ziemlich heftig und kostet uns nochmal 650 Dollar.

Das Ganze hat knapp eine Woche gedauert. Jetzt müssen wir die Karre nur noch verkaufen. Drei Tage später stehen wir mit nur vier anderen auf dem Sydney Travellers Car Market, ein Automarkt für Backpacker. Fast nichts los hier, aber das bedeutet es gibt auch keine Konkurrenz. Wir haben Glück und verkaufen unser Auto für 3400 Dollar an ein französisches Pärchen. Die sind dermaßen planlos, dass wir uns fragen wie sie es schaffen wollen das Auto angemeldet auf die Straße zu bringen. Dafür müssen ja doch einige Papiere ausgefüllt werden. Wir besorgen einen Dolmetscher, der dem französischen Pärchen, die so gut wie kein Englisch sprechen, versucht alles zu erklären. Den Rest müssen sie jetzt selber hinbekommen.

Insgesamt hat uns das Auto 1200 € gekostet. Billiger hätten wir nicht reisen können. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir es nochmal so machen würden. Es ist doch ein recht großer Aufwand. Ich würde es nur Leuten empfehlen die länger in Australien sind und die Möglichkeit haben das Auto im gleichen Staat zu verkaufen, wo sie es gekauft haben.
Egal, das Auto ist verkauft und wir haben Glück und bekommen gleich für morgen einen günstigen Flug nach Neuseeland. Das Dumme ist nur, wir wollen uns diesmal einen Campervan mieten und haben jetzt nur noch einen Tag Vorlaufzeit. Drei Campervermietungen haben wir schon angerufen, alles ausgebucht! Es bleibt spannend...

1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,
da sieht man es mal wieder. Bürokratie ist überall gleich, das ist auch im angeblich lockeren Australien nicht anders. Es ist aber gut, dass es mit dem Auto trotz allen Aufwandes und aller Nerven, die es zweifellos gekostet hat, doch unter dem Strich so gelaufen ist, wie Du es beschreibst. Hoffentlich habt Ihr in Neuseeland Glück mit dem Van-Mieten, auch wenn es sich erst mal nicht so verheißungsvoll anhört.
Eine schöne Zeit dort, freue mich, wieder von Euch zu hören.
Liebe Grüße Euer Rainer

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