Freitag, 4. Oktober 2013

Mt. Sorrow Trail - Trekkingtour

Wir wollen spätestens um halb acht los da wir nicht einschätzen können ob wir wirklich 6 - 7 Stunden brauchen. Hoch motiviert sitzen wir mit unseren Trekkingklamotten im Auto und wollen losfahren. Leider kommt beim Versuch das Auto zu starten nur ein müdes Rattern. Batterie leer. Toll. Also wieder raus aus dem Auto und nach einem Helfer gesucht der uns Starthilfe gibt. Eine Stunde später sind wir dann endlich am Eintrittpunkt zum Mt. Sorrow Trail und wollen loslaufen.

Diesmal werden wir von einer Französin gestoppt die uns fragt ob wir uns auch ganz sicher sind, dass wir mit kurzen Hosen loslaufen wollen. Wir wissen erst gar nicht so genau was sie meint bis sie uns erklärt, dass es hier die giftigsten Schlangen der Welt gibt und dass sie alle eine lange Hose tragen trotz der Hitze (sie selber hat eine knallenge Jeans an) um im Falle eines Bisses bessere Überlebenschancen zu haben. Wir hatten uns vorher über giftige Tiere in Australien informiert und Unfälle mit Menschen sind wohl verhältnismäßig selten, da die Tiere sehr scheu sind. Wenn man sie nicht gerade übersieht und darauf tritt oder ihnen zu nahe kommt ist die Gefahr anscheinend eher gering gebissen zu werden. Trotzdem lassen wir uns von ihr überreden und es geht wieder zurück zum Auto.

Mittlerweile ist es neun Uhr, wir haben lange Hosen an und können jetzt endlich starten. Der Trail ist gut markiert und es sind einige andere Wanderer unterwegs. Ich verhalte mich etwas lauter als normal um eventuelle Schlangen zu verscheuchen. Nach 45 min denke ich noch ganz überheblich, dass die Beschreibung des Trails als extrem steil und schwierig wohl etwas übertrieben ist. Wir laufen ohne große Anstrengung durch den Regenwald. Es ähnelt ein bißchen den Cameron Highlands. Nach weiteren 30 min wissen wir dann warum der Trail als extrem steil beschrieben wird. Jetzt geht es wirklich EXTREM steil hoch. Einige Abschnitt kann man nur mit Hilfe eines Seils erklimmen. Das Ganze zieht sich doch ganz schön lange und mein Puls ist mindestens auf 180. Ich bin froh, dass wir atmungsaktive Trekkingsachen anhaben. Zum Glück ist es recht schattig. Für die Französin war das Risiko mit ihrer Jeans einen Hitzschlag zu bekommen wahrscheinlich wesentlich höher als von eine Schlange gebissen zu werden.

Nach knapp zwei Stunden kommen wir am Aussichtspunkt an und haben einen netten Blick auf das Cape Tribulation. Leider ist es etwas diesig. Die Beschreibung, dass man 6 - 7 Stunden braucht war etwas übertrieben, aber extrem steil trifft auf jeden Fall zu. Zurück brauchen wir noch mal genauso lange, da der Abstieg ziemlich mühselig ist. Es waren wieder wenige Tiere unterwegs. Ich muss aber zugeben wir haben tatsächlich eine kleine Schlange gesehen. Die war aber schneller weg als wir kucken konnten.

Am Auto angekommen erwartet uns leider wieder das gleiche Spielchen wie heute morgen. Batterie leer. Zum Glück kommt die Französin mit ihren Freunden kurz nach uns am Parkplatz an und gibt uns Starthilfe. In dieser Gegend gibt es nichts. Kein Geschäft (außer ein Minishop), keine Werkstatt. Es wird uns nichts anderes übrig bleiben als das Auto zu unserer Abreise erneut mit Starthilfe zu starten und dann auf dem Rückweg in Cairns eine neue Batterie zu besorgen in der Hoffnung, dass das das einzige Problem ist. Bis dahin brauchen wir erst mal kein Auto und unternehmen noch einen Schnorcheltrip ans Great Barrier Reef.

1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,

Ihr werdet ja noch richtige Bergsteiger. Muss man da denn ein Seil auf dem Mt. Sorrow mit sich führen oder sind Seile schon vorhanden (falls das nicht naiv gefragt ist)? Jedenfalls gut, dass ihr nur einer kleinen Schlange begegnet seid, die es auch vorgezogen hat zu verschwinden.
Hoffentlich hat es mit der neuen Batterie geklappt und Ihr habt keine weiteren Probleme mit dem Auto. Wie geht es denn weiter? Wenn ich es richtig verstanden habe, seid Ihr ja noch in der Gegend von Cairns?

Ich wünsche Euch eine problemlose Weiterreise und freue mich wie immer auf Euren nächsten Bericht.

Nochmals liebe Grüße Euer Rainer

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