Sonntag, 27. Oktober 2013

Einmal Brisbane und zurück

Zwischen Fraser Island und Brisbane gibt es eigentlich nicht mehr viel Interessantes, zu mindestens für unseren Geschmack. Die Leute die an der Sunshine Coast wohnen, würden jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber für Reisende von Cairns nach Brisbane sieht die Sunshine Coast genauso aus wie schon viele Strände vorher. Wir machen noch einen kurzen Abstecher zu den Glasshouse Mountains, schon alleine weil sich der Name so interessant anhört und erreichen dann schon Brisbane.

Auf dem Weg nach Brisbane hält plötzlich, mitten auf dem Highway, ein Auto ziemlich abrupt vor einem Apollo Wohnwagen (bestimmt deutsche Urlauber). Der Fahrer steigt aus und schreit wütend und wild gestikulierend auf den Apollo Camper ein. Wir sind anscheinend nicht die Einzigen die den Unmut der australischen Autofahrer auf sich ziehen. Peter (der Australier mit dem wir auf Fraser Island unterwegs waren) hat uns bestätigt, dass die Australier im Straßenverkehr wohl wirklich nicht besonders geduldig sind. Obwohl ich sagen muss, der Fahrer des weißen Subaru auf den wir heute frontal zugefahren sind, weil Sebastian (mir ist es übrigens auch nicht aufgefallen) nach sechs Wochen Australien mal wieder rechts fahren wollte, hat eigentlich ganz relaxt reagiert.

Von den Glasshouse Mountains wollen wir also noch kurz zwei besteigen, da diese "nur" Hügel in der Landschaft sind. Der Höhere ist etwas um die fünfhundert Meter hoch. Leider hat dieser tatsächlich eine so blöde Stelle zum Klettern, dass ich es nicht auf den Gipfel schaffe bzw. mich ohne Seil nicht traue, da es hinter mir steil runter geht. Da besteigt man Berge mit fast dreittausend Metern und dann muss man vor einem fünfhundert Meter Hügel kapitulieren :-).

Von Brisbane haben wir fast nur Negatives gehört. 'Nichts Besonders' oder 'Brisbane ist Scheiße'. Wir fahren trotzdem hin und vll. liegt es auch daran, dass unsere Erwartungen deswegen ziemlich im Keller waren, aber wir fanden Brisbane gar nicht so schlecht. Wir machen den im Lonley Planet (der Reiseführer) beschriebenen Stadtrundgang und sehen wohl die schönsten Ecken von Brisbane. Der schöne Teil konzentriert sich hauptsächlich aufs Zentrum und den Fluss, den Brisbane River, der durch die Stadt geht. Ein Tag reicht dafür auf jeden Fall aus, aber ich finde Brisbane ist einen Stopp wert.

Das war der letzte sonnige Tag und danach erleben wir zum ersten Mal in Australien und zum ersten Mal überhaupt seit Langem, einen regnerischen Tag. Wir fahren noch an der Gold Coast entlang und finden mit Surfers Paradise und Umgebung auch endlich die hässlichen, mit Hotelbunkern zugebauten Strände und Städte. Ich frag mich warum Surfers Paradise so berühmt ist. Dafür brauchen wir nur ca. 30 min, um ein Erinnerungsfoto zu machen und dann fahren wir auch gleich weiter. Den regnerischen Tag lassen wir in der Gegend vom Mount Warning (ein Rest eines erloschener Vulkan, der angeblich von knapp 60.000 Leuten pro Jahr bestiegen wird) ausklingen, in der Hoffnung ihn morgen ohne Regen besteigen zu können. Wir haben Glück und es bleibt trocken. Allerdings ist die Sicht dort oben nicht so fantastisch wie beschrieben. Es ist dermaßen neblig, dass man überhaupt nichts sieht. Das Essen in Australien ist immer reichlich, da wir selber kochen, also haben wir wenigstens unser Sportprogramm für heute erfüllt.

Der Mount Warning ist auch so bekannt, weil Kaptän Cook ihn so benannt hat. Der Berg ist vom Meer aus zu sehen und galt als eine Warnung für Seefahrer, damit sie nicht gegen die Landzunge, Point Danger, fahren. Kapitän Cook und Steve Irvin sind die beiden Persönlichkeiten auf die man an der Ostküste immer wieder stößt. Kaptän Cook in Verbindung mit dem Jahr 1770, als er die Ostküste erkundete. Steve Irwin ist der Verrückte Tiernarr, dessen Sendung auch eine zeitlang im deutschen Fernsehen lief. Er war mit gefährlichen Tieren zu sehen. Markaberer Weise wurde er von einem riesigen Rochen getötet, der ihm seinen Stachel direkt ins Herz rammte, als er über ihm schnorchelte. Er ist hier eine Ikone und war Besitzer des berühmten Australia Zoo, den jetzt seine Familie weiter betreibt.

Nach der Besteigung des Mount Warning fahren wir wieder knapp hundert Kilometer zurück nach Brisbane, um unsere vergessenen Klamotten von der Wäscheleinen des Campingplatz zu holen und weiter gehts Richtung Sydney, mit dem nächsten geplanten Stopp in Byron Bay.

2 Kommentare:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,

es sind wieder sehr schöne Bilder, die Ihr zu Brisbane und Umgebung eingestellt habt. Ich habe auch den Eindruck, dass die Stadt gar nicht so uninteressant ist.
Das mit dem Linksverkehr ist sicher sehr gewöhnungsbedürftig und ich denke, für einen "normalen" Europäer ist es immer wieder eine Versuchung, auf der "richtigen" Seite zu fahren. Schön, dass Ihr diesmal auf einen nicht so hektischen Australier gestoßen seid. Es wäre ja auch unwahrscheinlich, wenn sie in dieser Hinsicht alle gleich wären.
Kommt gut nach Sydney. Dort wird es sicher auch noch mehr interessante Plätze geben. Ich freue mich auf Euren Bericht und die Fotos von dort.

Herzliche Grüße aus "Old Europe", Euer Rainer

Anonym hat gesagt…

Hallo Sista :) Vielen, vielen Dank für deine Karte. Ich habe mich total darüber gefreut <3 Wir sind grad umgezogen und haben endlich seit Freitag wieder Internet. Falls du am Wochenende Zeit zum Skypen hast, würde ich mich sehr freuen!!! Australien scheint euch ja gut zu gefallen. Ich möchte auch gerne mal dorthin. Ist bestimmt ein tolles Erlebnis das Land mal zu sehen und zu erleben. Grüße an euch Beide auch von Mike. Fühl dich gedrückt :) Liebe Grüße Franca*

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