Dienstag, 22. Oktober 2013

1770 & Fraser Coast

Angekommen in 1770! Ein kleiner Ort direkt am Strand. Wir waren bei den Whitsundays Stand up paddeln und dort hat man uns 1770 empfohlen, falls wir surfen wollen. Der Preis für einen Surfkurs ist für Australien der absolute Hammer: 22 Dollar für drei Stunden. Wir sind zu zehnt (davon acht Deutsche). Die Einführung geht allerdings recht schnell (you get what you pay for): Aufs Bord legen, wenn eine Welle kommt mit den Händen den Oberkörper nach oben drücken und dann aufspringen und auf dem Bord balancieren, solange man auf der Welle reitet. Das balancieren ist auch gar nicht sooo schwierig wie man denkt. Das Dumme ist nur man kommt meist erst gar nicht so weit. Die Wellen sind so heftig, dass man mit jeder Welle wieder zurückgeworfen wird oder wenn man Pech hat samt Bord unter Wasser gedrückt wird.

Wir versuchen unzählige Male raus aufs Wasser zu kommen, aber wir schaffen es nur selten. Die Wellen sind einfach zu groß. Wenn man sich gerade freut, weil man es fast weit genug raus geschafft hat, rollt so ein riesen Teil auf einen zu und man denkt nur 'oh no nicht schon wieder' und dann ist man wieder am Strand und fängt von vorne an. Wir hatten keine großen Erwartungen. Uns war bewusst, dass man nicht gleich auf den Wellen reiten wird, aber so anstrengend hatten wir es uns nicht vorgestellt. Nach eineinhalb Stunden hat man kaum noch Kraft um aufs Bord zu kommen. Ich habe mindestens zwei Liter Salzwasser geschluckt und wir haben beide Blessuren an Armen und Beinen. Am nächsten Tag spüren wir jeden einzelnen Muskel. Surfen ist auf jeden Fall ein Ganzkörpertraining, zumindest für Anfänger. Es war etwas deprimierend, aber wir werden es sicher nochmal probieren wenn alle Wunden verheilt sind :-).

Nächster Stop ist schon Hervey Bay. Von August bis Oktober kommen hier tausende Humpbock Whales (Buckelwale) mit ihren Babywalen vorbei. Riesige Tiere. Bis zu 15m lang und 45 Tonnen schwer. Der fünftgrößte Wal auf der Welt. Außerdem ist Hervey Bay der Ausgangspunkt zu Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt. Interessant ist, dass die Insel fast komplett mit Regenwald bewachsen ist. Der Sand kann das Wasser wohl gut speichern. Und dass der Lake Mckenzie ein geschlossener See ist der nur durch Regenwasser gespeist wird. Allerdings fand ich ihn nicht besonders schön. Obwohl er auf dem Foto toll aussieht. Fraser Island ist so ähnlich wie das Great Barrier Reef. Man will einfach mal dort gewesen sein, wenn man schon mal in der Nähe ist. Wir entscheiden uns für eine Hummer (ein Geländewagen) Tour und dagegen selber zu fahren. Momentan ist der Sand so weich und tief, dass es sehr schwierig ist dort zu fahren. Leider gibt es aber einige Leute die selber fahren wollen. Das Dumme ist nur, dass sie es nicht richtig können und ständig bleibt irgendjemand im Sand stecken und alle anderen hinten dran warten müssen. Das macht das Ganze ziemlich zäh.

Viel gab es auf Fraser Island eigentlich nicht zu sehen. Regenwald und den bekannten 75 Mile Beach auf dem man kilometerweit mit dem Auto fährt. Und ein altes Schiffswrack. Das interessanteste an unserer Tour war aber eigentlich der Guide. Wir waren zu zweit mit ihm unterwegs und er hatte viel Interessantes zu erzählen. Manchmal sind die Menschen die man trifft spannender als der Ort an den man gerade reist. Insgesamt war es ein toller Tag für uns, aber wenn man nicht unbedingt Fan von Offroadtouren ist muss man sich überlegen ob es das wert ist. Ein Tag auf Fraser Island kostet immerhin ca. 200 Dollar pro Person.

Am nächsten Tag gehen wir auf Whalewatching Tour. Wir haben uns für einen kleinen Katamaran entschieden. Falls wir keine Wale sehen waren wir wenigstens segeln. Solche Touren wie Dolphin- oder Whalewatching sind ja oft auch etwas negativ behaftet, wenn man das Gefühl hat die Tiere werden gehetzt. Das Gefühl hatte ich bei dieser Tour nicht. Wir waren fast immer das einzige Boot und der Kapitän näherte sich nur ganz vorsichtig. Die Tiere kamen dann oft sogar selber näher ans Boot. Man sieht zwar nur den Rücken und vll. mal eine Flosse, aber diese riesigen Kollosse sind wirklich tolle Tiere. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt und wir hatten Glück noch sehr viele von ihnen anzutreffen, obwohl es schon das Ende der Saison ist. Ein echtes Highlight was man in Australien zwischen August und Oktober nicht verpassen sollte.

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1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,

der Karte entnehme ich, dass Ihr ja schon ziemlich weit gekommen seid in Australien. Ich denke, das deckt sich mit Eurem Zeitplan, oder? Und das Auto scheint ja auch gut mitzuspielen.
Interessant, Eure Erfahrungen mit dem Surfen. Wenn man in Filmen schon mal sieht, wie die Profis auf den Wellen reiten, dann hat mir das immer einen ganz schönen Respekt eingejagt. Und Euer Bericht deckt sich ja damit. Ich wünsche Euch für das nächste Mal etwas mehr Glück (und weniger Salzwasser, das ist ja nicht gerade ein angenehmer Aspekt).
Die Walbeobachtung hast Du ja auch ganz interessant geschildert. Es ist schön, wenn das so behutsam angegangen wird. Jedenfalls ist diese touristische Herangehensweise trotz sicher mitunter fragwürdiger Praktiken immer noch besser als der japanische Walfang.
Kommt gut weiter und schreibt wieder. Eine gute Zeit, bis bald, Euer Rainer

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