Donnerstag, 12. Februar 2015

Waterfront & weiter nach Mosselbay

Etwas abseits der Hauptmeile der Waterfront entdecken wir eine Foodmall, eine große Halle mit verschiedensten kulinarischen Angeboten und das dazu noch spotbillig. Wir haben auf unseren Reisen die Erfahrung gemacht, dass man an solchen Plätzen, mit überwiegernd lokalen Essensständen, oft besser ißt als in irgendeinem schicken Restaurant und so ist es auch hier. Ich hole mir an einem der Stände eine indische Dosa, eine Art großer gefüllter Pfannkuchen. In Südafrika trifft man immer wieder auf indische, malayische Küche oder zu mindestens Ähnlichkeiten dazu. Sebastian hat eine kleine Burgerbar für sich entdeckt, in der es den besten Burger Kapstadts geben soll. Er muss zwar länger als eine halbe Stunde auf seinen Burger warten, aber das ist nicht weiter schlimm, im Gegenteil, wir treffen auf eine nette muslimische Familie aus Kapstadt, die auch extra hier herkommen um Burger zu essen. Die beiden und ihre kleine Tochter sind sehr aufgeschlossen und freundlich. Begegnungen und Unterhaltungen mit völlig anderen Menschen sind neben der Natur das was das Reisen ausmacht.

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von dem niederländischen Pärchen und ihrem Gästehaus. Beide scheinen nicht so recht glücklich mit ihrem Gästehaus zu sein. Sie erzählt, dass sie sich das nicht so anstrengend vorgestellt hatte und wie schwer es mit den schwarzen Angestellten ist, da diese nie ordentlich arbeiten würden. Ob sie noch lange in Kapstadt leben werden ist denke ich eher fraglich. Für uns geht es heute weiter nach Mosselbay. Hier wollen wir zwei Bekannte treffen. Vorher machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Stellenbosch, eine der bekanntesten Weinregionen Südafrikas.
Wir gönnen uns eine kleine Weinprobe und probieren die für unseren Geschmack wirklich guten südafrikanischen Weißweine.

Stellenbosch ist umgeben von toller Natur. Schroffe Berge mit tollen Weinbergen. Fast bereuen wir es, hier nicht einen längeren Aufenthalt eingeplant zu haben. Allerdings ist Stellenbosch auch etwas dekadent. Im Reiseführer wird es als konservativer Ort beschrieben, der früher als interlektuelles Zentrum der Apartheid galt. Konservativ trifft auf jeden Fall zu. Hier sind auch fast ausschließlich Weiße mit dicken Autos anzutreffen. Wir kommen uns ein bisschen underdressed vor, mit unserem Mini Hyundai. Also nehmen wir zwei gute Flachen Wein mit und machen uns weiter auf den Weg nach Mosselbay. Die ganze Strecke bis nach Port Elizabeth, die wir in den nächstem Tagen vor uns haben, ist über die gut ausgebaute N2 verbunden und so erreichen wir mühelos nach einigen Stunden Mosselbay.

Hier werden wir drei Nächte im Avenues Gästehaus, das einem deutschen Pärchen gehört, verbringen. In Mosselbay gibt es nicht so viele interessante Dinge zu tun. Es ist hauptsächlich ein Ort für südafrikanische Touristen und wohl überwiegend weiße Rentnerpaare. Wir verbringen die Zeit mit unseren Bekannten und einem weiteren Besucher aus Deutschland,  der zufällig zur gleichen Zeit hier ist. Wir fahren zum Botelierskop, ein großer Tierpark und zur Robbeninsel vor Mosselbay. Morgen geht es mit einem Zwischenstopp in Plettenbergbay weiter zum Addo Elephant Nationalpark.

1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Intellektuelles Zentrum der Apartheid hört sich nicht so toll an. Dass man es äußerlich noch sieht, macht Stellenbosch nicht unbedingt sympathisch. Wenigstens war der Wein gut und Ihr seid dann schnell in Mossel Bay gewesen.

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