Freitag, 6. Februar 2015

Auf nach Südafrika

Morgens noch auf der Arbeit und abends schon im Flieger nach Südafrika. Fast genau ein Jahr nach unserer Weltreise machen wir uns wieder auf den Weg in die große, weite Welt. Diesmal in einen ganz andern Teil der Erde, Südafrika. Schon im Flieger macht sich ein Gefühl von wiedererlangter Freiheit breit. Nach unsere Weltreise hatte uns der deutsche Alltag schneller wieder im Griff, als uns lieb war. Jetzt können wir diesem wenigstens für drei Wochen entfliehen.

SÜDAFRIKA: Eins der gefährlichsten Länder der Welt?! Nur Lebensmüde reisen nach Südafrika?! Eingezäunt Häuser, Mord und Vergewaltigung?!
Irgendwann habe ich aufgehört über die enorme Kriminalität in Südafrika zu lesen und den Urlaub trotzdem gebucht. Denn was man noch ließt ist: Einmal Südafrika, immer Südafrika! Wer einmal dort war wird das Land lieben! Wir riskieren es und beschließen vorsichtig zu sein.

Es ist 20:15 Uhr und wir steigen pünktlich in die South African Airline Maschine. Sofort kommt die Erinnerung an unsere letzte große Reise zurück. Es ist ein gutes Gefühl wieder im Flieger zu sitzen, auch wenn die Nacht alles andere als bequem und äußerst unruhig ist. Im Flieger schlafen ist nicht wirklich erholsam, aber besser als nichts. Wir landen um 8.45 Uhr in Johannesburg und uns wird klar, dass das verdammt knapp wird mit unserem Anschlußflug nach Kapstadt. Eine halbe Stunde warten wir auf das Gepäck, dass wir selber neu einchecken müssen. Sobald das Gepäck wieder aufgeben ist, heißt es Gas geben und wir sprinten durch den halben Flughafen zum Sicherheitscheck. Zum Glück ist hier nicht viel los und wir kommen schnell durch. Wir rennen zum Gate und kommen gerade noch so in den Flieger. In Kapstadt angekommen bestätigt sich dann jedoch unsere Vorahnung. Unser Gepäck war leider nicht ganz so schnell wie wir. Also warten wir den nächsten Flieger ab, um unser Gepäck wieder in Empfang zu nehmen. Wenigstens konnten wir die Zeit nutzen und unsere bestellte südafrikanische SIM Karte und den Mietwagen abholen. Mir war zwar bewusst, dass wir ein kleines Auto gebucht hatten, aber ganz so klein hatte ich es nicht erwartet. Ein winziger Hyundai, in den mit ach und Krach unsere beiden Rucksäcke reinpassen. Na ja, Hauptsache es fährt.

Los gehts vom Flughafen nach Milnerton. Ein Vorort von Kapstadt in dem wir die ersten drei Nächte gebucht haben. Schon ein paar Kilometer hinter dem Flughafen wird man mit der südafrikanischen Realität konfrontiert. Man fährt in sichere Entfernung an einem der größten Townships Kapstadts vorbei. Obwohl wir darüber gelesen haben, sind die vielen zusammengepferchten Wellblechhütten doch erschreckend. Die Armut wird einem hier schon aus der Entfernung deutlich vor Augen geführt. Wir fahren weiter Richtung Milnerton. Der größte Teil der Strecke ist doch recht ungewohnt und wir fühlen uns nicht so richtig sicher. Was wahrscheinlich mehr an unsere Unsicherheit, als an der Gegend liegt. Plötzlich ändert sich das Stadtbild rapide und wir sind im schicken Viertel von Milnerton. Die Gegensätze sind wirklich extrem. Hier steht ein schickes Haus neben dem anderen, jedoch umgeben von Mauern und Elektrozäunen. Ungewohnt für uns deutsche Touris.

Nach einer langen Anreise kommen wir nun endlich im Gästehaus an. Ein nettes niederländische Paar empfängt uns. Wir sind tötmüde, aber fahren noch kurz zum Bloubergstrand, in ein nettes afrikanisches Restaurant mit Blick auf den weltberühmtenm Tafelberg, den wir bei gutem Wetter gleich morgen besteigen wollen. Nach dem Essen gehen wir früh ins Bett und lassen erst mal die vielen neuen Eindrücke sacken. 

1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,

zwar mit etwas Verzögerung beginne ich jetzt, Euren Blog über Südafrika zu verfolgen.

Die Bilder habe ich mir schon angesehen, wieder interessante Aufnahmen, vor allem im Hinblick auf die Tiere.

Wieder unterwegs zu sein nach Eurer langen Reise ist sicher in gewisser Weise ein deja vu-Erlebnis, auch wenn es nun in eine ganz andere Region unseres Planeten gegangen ist. Dass die sozialen Gegensätze in Südafrika mehr als 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid immer noch so groß sind, ist zum einen, denke ich, kapitalistische Normalität, zum anderen aber schon eine Enttäuschung. Der angeblich linke ANC hat an der Armut wohl wenig geändert. Wenn man das Führungspersonal ansieht, hat man das Gefühl, sie haben inzwischen einen weiten Abstand zu den einfachen Menschen und, dass deren Wohlergehen ihnen ziemlich egal ist.

Ich bin gespannt auf Eure weiteren Eindrücke, werde bald die weiteren Beiträge lesen. Habt weiter eine gute Zeit.

Liebe Grüße

Euer Rainer

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