Freitag, 6. September 2013

Climbing Mount Agung

Wir hatten die ganze Zeit von Nusa Lembongan und Sidemen einen tollen Blick auf den Mount Agung (wie gesagt, eigentlich ein Vulkan). Der Berg zieht uns magisch an :-) und wir wollen unsere Grenzen testen. Im Internet schreiben viele es ist das Härteste was sie je gemacht haben. In unserem Gästehaus in Sidemen können wir problemlos einen Guide buchen. Mitten in der Nacht um 1.30 Uhr geht es los. Sebastian ist topfit, aber mein Körper will einfach nur zurück ins Bett. Das ist der Moment in dem man denkt, warum tue ich mir das eigentlich an.

Wir werden von zwei Personen abgeholt, der Fahrer und der Guide. Anscheinend hat der Guide keinen Führerschein und der Fahrer spricht kein Englisch. Also ergänzen sich die beiden wohl ganz gut. Unser Fahrer wartet im Auto. Wir knipsen unsere Headlamps an und machen uns mit unserem Guide im Stockdunkeln auf den Weg. Zuerst erklimmen wir die 300 Stufen rauf zum Tempel Pura Pasa, der Startpunkt unsere Tour. Ich bin jetzt schon aus der Puste. Neben dem Tempel geht es rein in den Wald und sofort steil bergauf. Nach den ersten Meter denke ich, dass ist nicht zu schaffen. Ich bin totmüde und fühle mich überhaupt nicht fit. Das bleibt auch die erste Zeit so. Ich bin davon überzeugt, dass wir den Gipfel nicht erreichen.

Nach ca. zwei Stunden scheint sich der Körper aber langsam an die Anstrengung zu gewöhnen. Man bekommt nach und nach immer mehr Energie und es kommt einem nicht mehr so schwierig vor. Als wir das Ende des Waldes erreicht haben, wird es richtig steil. Jetzt haben wir weniger mit der Kondition zu kämpfen, müssen uns aber unheimlich konzentrieren um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Es ist wirklich so als würde man die Zugspitze bei Nacht besteigen. Die Zeit geht jedoch recht schnell rum und um fünf sind wir kurz vorm Gipfel. Wir müssen uns eine zweite Schicht anziehen weil es hier oben ziemlich kühl ist. Am Gipfel angekommen ist man fast ein bisschen enttäuscht, das es schon vorbei ist. Es hatte richtig angefangen Spaß zu machen. Wir sind auf jeden Fall froh es geschafft zu haben. Es heißt, wenn man den Gipfel des heiligen Berg Agung erklimmt soll das Glück bringen. Wir sind gespannt.

Auf dem Gipfel können wir den Sonnenaufgang bewundern. Wirklich wunderschön. Die Sonne scheint so auf den Berg, dass man in die andere Richtung seinen mächtigen Schatten sehen kann (Siehe Fotos). Nach knapp einer Stunde beginnen wir den Abstieg. Ab jetzt ist es mit dem Spaß vorbei. Wir müssen die komplette Strecke steil bergab zurück zum Tempel laufen. Knapp zweieinhalb Stunden. Ich habe schon nach einer Stunde keiner Lust mehr. Um neun sind wir wieder zurück, wo uns schon unser Fahrer erwartet und zurück nach Sidemen fährt.

Als Grenzerfahrung würde ich es eher nicht beschreiben. Ich denke das kann jeder schaffen der einigermaßen fit ist, mit etwas Überwindung am Anfang der Tour. Das Schönste war der beeindruckende Sternenhimmel bei Nacht und der Blick auf die beleuchteten Städte. Und natürlich der Sonnenaufgang. Der Tag danach ist aber erst mal gelaufen, weil man mit der Müdigkeit zu kämpfen hat. Trotzdem lohnenswert!

3 Kommentare:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,

die Schilderung Eurer Besteigung des Mount Agung habe ich mit großem Interesse gelesen. Im Internet habe ich gesehen, dass er auf der höchsten Spitze 3142 Meter hoch ist - das ist ja schon mal eine Hausnummer für einen "Flachland-Tiroler" wie mich. Ich würde mir das jedenfalls (heute) nicht mehr zutrauen. Aber die Erfahrung ist bestimmt beeindruckend, wie Du es beschrieben hast, liebe Katrin. Genauso beeindruckend sind Eure Fotos, ich finde sie wirklich gut. Sie lassen einen nachempfinden, was das für ein Berg ist und dass es alles andere als ein Spaziergang ist, ihn zu besteigen. Und dass er vor 50 Jahren als Vulkan noch ausgebrochen ist, ist auch bemerkenswert. Im Moment ist er aber hoffentlich inaktiv.
Es würde mich sehr freuen, wenn es mit dem Skypen bald wieder klappen würde. Im Moment bin ich viel am Schreibtisch (Endbearbeitung der neuen Ausgabe der "Brücke zum Menschen"), ich werde von mir aus also "empfangsbereit" sein.
Euch wünsche ich noch schöne Tage bis zu Eurer Weiterreise, bis bald.
Ganz liebe Grüße Euer Rainer

Martina hat gesagt…

Tolle Bilder! Sie zeigen, was für ein besonderes
Erlebnis das trotz der Anstrengung für Euch gewesen sein muss. Ich freue mich mit Euch.
Liebe Grüße
Mama

Katrin hat gesagt…

Ja, das war wirklich ein Erlebnis. Ließ mal bitte deine Mails bei freenet.

Liebe Grüße Katrin

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