Donnerstag, 15. August 2013

Pulau Perhentian

Wir haben lange überlegt auf welche der malaysischen Inseln wir fahren. Zur Auswahl standen die Perhentian Islands, Redang und Tioman. Da Redang und Tioman zur Urlaubszeit sehr von Asiaten überlaufen sein soll, entschieden wir uns letztendlich für die Perhentian Islands.

Diesmal ging es mit dem Speedboat auf die Insel. Das war die bisher extremste Bootsfahrt. Das Boot war völlig überfüllt und wir haben dummerweise den Fehler gemacht uns nach vorne zu setzen. Das Meer war extrem rau, mit großen Wellen. Alle paar Minuten knallte das Boot dermaßen hart auf die Wellen, dass man wirklich Angst bekam. Nach zwanzig Minuten wurde es richtig schmerzhaft, aber man hatte keine Chance der Situation zu entkommen. Die Hälfte des Boots war am schimpfen und fluchen, aber das interessierte den Fahrer nicht. Setzt euch am Besten niemals in einem Speedboat an die Spitze des Boots.

Es gibt eine kleinere und eine größere Insel. Wir haben uns für die kleinere, Perhentian Kecil, entschieden. Man muss wirklich sagen die Farbe des Wassers ist ein Traum. Türkisfarbenes kristallklares Wasser. Das Schönste was ich bis jetzt gesehen habe. Und die Wassertemperatur ist mit 29 Grad genau das Richtige für mich. Der Sand ist teilweise wie Puderzucker. Leider ist das Wasser schon sehr weit vorgedrungen, so dass nicht mehr viel Sand vorhanden ist. Und es liegen massenweise Boote und Anker am Strand. Hauptsächlich Tauchboote. Zum Tauchen und Schnorcheln sind die Inseln ein Traum. Bunte Fische, schöne Korallen. Beim Schnorcheln haben wir Riffhaie und Schildkröten gesehen. Den Schildkröten ergeht es leider wie der Riesenblume in den Cameron Highlands (siehe Foto mit orangen Schwimmwesten. Darunter befinden sich zwei Schildkröten).

Wir haben insgesamt fünf Tauchgänge gemacht. Für mich als Anfänger ist es immer noch jedesmal sehr aufregend. Man glaubt gar nicht mit was für durchgeknallten Leuten man manchmal tauchen muss. Der letzte Tauchgang war dann leider noch ziemlich schmerzhaft für Sebastian. Die Strömung war so extrem, dass wir durchs Wasser getrieben wurden und das bei einer Sichtweite von ca. 3m (was wirklich übel ist). Sebastian hat dadurch aus  Versehen eine Anemone gestreift. Die nett aussehende Pflanze, in der meistens viele kleine Nemos leben. Die Anemone hat Nesseln die andere Tiere fernhält. Für den Menschen ist das sehr unangenehm und brennt ewig. Das Dumme ist wenn man unter Wasser etwas berührt und sich erst nicht sicher ist was genau. Es gibt nämlich auch so niedliche Skorpion Fische, die sich wie ein Stein tarnen, aber bei Berührung tödlich sein können. Zum Glück ist alles gut gegangen und ich hab meinen ersten Tauchgang mit extremer Strömung und mieser Sicht überstanden.

Das große Problem auf Perhentian Kecil sind die Unterkünfte. Wir hatten die bis jetzt teuerste Unterkunft auf unserer bisherigen Reise gebucht. Das heißt wir waren in einer der besseren Unterkünfte. Trotzdem waren die hygenischen Verhältnisse unterirdisch. Die schlimmste Unterkunft die wir bisher gesehen haben. Am Frühstücksbüffet haben wir ab dem zweiten Tag nur noch Toast und abgepackte Butter und Marmelade gegessen. Die Teller und das Geschirr mussten vor Benutzung von einer Fettschicht befreit werden. Leider gab es keine Ausweichmöglichkeit, da die Insel zu der Zeit ausgebucht ist und die meisten anderen Unterkünfte wohl ähnlich sind. Die Essensmöglichkeiten sind sehr begrenzt und es gibt keine Einkaufsmöglichkeiten, außer Getränke und Kekse. Obst oder Ähnliches kann man nicht kaufen. Am letzten Abend hat Sebastian sich den Magen mit schlechtem Fisch verdorben. Ganz üble Sache.

Wir waren fast jeden Tag tauchen oder Schnorcheln. Deswegen war es für uns trotzdem lohnenswert. Und das Wasser ist wirklich ein Traum. Ich würde die Perhentians aber nur empfehlen wenn man nicht zur Hauptreisezeit dort ist und man sollte vorher ein gutes Hotel auf der größeren Insel Perhentian Besar buchen.

Wir verabschieden uns heute und reisen mit dem Bus weiter nach Singapur, mit der Hoffnung wieder ein bisschen mehr Luxus zu bekommen. Saubere Zimmer und etwas zu Essen, bei dem man sich nicht den Magen verdirbt wären schon mal ein guter Anfang :-).

1 Kommentar:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,

nun bin ich endlich dazu gekommen, Eure fünf bisher letzten Beiträge zu lesen und mir die Fotos anzusehen.
Ihr seht jedenfalls gesund und munter aus, das freut mich erst mal sehr.
Deine Schilderungen, liebe Katrin, sind sehr lebendig, man fühlt sich sozusagen mittendrin und dabei. Was Du über Thailand und Malaysia geschrieben hast, finde ich sehr interessant. Auch die Eindrücke aus Kuala Lumpur scheinen mir darauf hinzudeuten, dass der Islam dort tolerant ist und dass das Zusammenleben unterschiedlichster Menschen ganz gut klappt. Ich hoffe sehr, das bleibt auch so.
Schön, dass Eure diversen Erlebnisse einigermaßen glimpflich ausgegangen sind, trotz der Begegnung mit Blutegeln, Anemonen und wildgewordenen Seefahrern. Ich wünsche Euch sehr, dass das so bleibt und dass Ihr gut ins 'zivilisierte' Singapur kommt.
Bis bald, ich lese und höre wieder sehr gern von Euch.
Herzliche Grüße aus dem sommerlichen Deutschland, Euer Rainer

Kommentar veröffentlichen