Montag, 26. August 2013

Ankunft in Bali - Ubud

Mit dem Flieger landen wir gegen Mittag in Bali. Am Flughafen Denpasar sammeln sich die Touristen. Es dauert knapp zehn Minuten bis wir unseren Fahrer in der Menge ausfindig machen können. Der Besitzer unseres Guesthouse ist selber gekommen um uns abzuholen. Er ist auf Anhieb sehr sympathisch. Die Fahrt von Denpasar nach Ubud dauert ca. eineinhalb Stunden. Obwohl Ubud recht touristisch ist, haben wir uns entschieden unsere Balireise hier zu beginnen. Ubud ist ein guter Ausgangspunkt um die weitere Reise zu planen und die Umgebung soll sehr schön sein.

Auf Bali angekommen muss man sich erst mal an die komplett andere Atmosphäre dort gewöhnen. Von der Metropole Singapur nach Bali zu kommen, ist wie der Wechsel in eine andere Welt. Bali hat wunderschöne Landschaften, tiefgrüne Reisfelder mit Palmen und den gigantischen Mount Agung - der höchste Berg (eigentlich ein Vulkan) Balis, der bei den Balinesen als heilig gilt. Die Menschen in Bali sind ausgesprochen freundlich und nett. Man sieht überall kunstvolle Dinge, die die Balinesen selber herstellen. Wenn mein Koffer nicht schon so voll wäre, hätte ich in Ubud bestimmt einige dieser tollen handgeschnitzten Figuren und tollen Kleidern gekauft.

Wir verbringen vier Nächte in dem sehr netten Gästehaus und mieten bei Komah einen Motorroller. Als ich ihn frage, ob Helme in Bali vorgeschrieben sind (da wir in Thailand wirklich so ziemlich die einzigen mit Helm waren), erklärt er mir ausführlich, dass das nur zu unserer eigenen Sicherheit sei und ein Helm uns bei einem Unfall schützt. Interessant :-).
Komah erzählt uns auch, dass in zwei Tagen eine große traditionelle Beerdigungszeremonie stattfindet, an der wir teilnehmen können. Wir haben wirklich Glück, dass diese ausgerechnet jetzt stattfindet. Es war sehr beeindruckend. Für jeden Toten werden kunstvolle Statuen gebaut, die von bis zu hundert Trägern durch die Straßen geschleppt werden. Die Träger müssen aufgrund des enormen Gewichts immer wieder anhalten. Die Familien sparen teilweise jahrelang dafür. Die Zeremonie ist ein großes Spektakel und die Leute feiern alle mit. Niemand ist traurig. Die Hindus haben einen ganz anderen Bezug zum Tod als wir. Das Ganze dauert etwa vier Stunden und endet mit einem riesigen Feuer, in dem die Toten verbrannt werden. Für uns etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir waren froh bei der Zeremonie dabei gewesen zu sein.

Wir schauen uns den Monkey Forest, die Königsgräber von Kawi und die Reisterassen von Tegalalang an und trinken Balinesischen Kaffee und eine ungenießbare Kokosnuss, mit Blick auf die Reisterassen. Die Kokosnüsse hier sind wirklich nicht zu empfehlen. Am Abend gibt es dafür eine "Roasted Duck", die uns die Gastmutter zubereitet hat. Die Enten scheinen hier recht glücklich durch die Gegend zu laufen (vorher). Deswegen kann man das denke ich empfehlen. Das Fleisch war sehr mager und lecker. Dazu gab es echten balinesischen Rosé aus Tassen. Zum Ausgleich schaffen wir es am nächsten Morgen wenigstens einmal an einem Yogakurs bei einem echten Balinesen teilzunehmen. Wer denkt Yoga ist kein Sport, sollte das in Bali unbedingt mal ausprobieren. Wir haben am nächsten Tag jeden einzelnen Muskel gespürt.

Bevor wir unsere Reise auf Bali fortsetzen, machen wir noch einen Abstecher nach Nusa Lembongan, eine kleine Nachbarinsel von Bali. Diese scheint noch ein Geheimtipp für Taucher zu sein und wir wollen unbedingt die Mantas dort sehen!! Und mit viel Glück auch Mola Molas.

2 Kommentare:

Rainer hat gesagt…

Liebe Katrin, lieber Sebastian,

wieder mal sehr schöne Fotos und ein anschaulicher Bericht von Eurer Ankunft auf Bali - herzlichen Dank dafür. Ein wenig ist man dann auch mit auf Eurem Trip durch diese verschiedenen Länder. Anscheinend ist Bali für Besucher recht angenehm. Dass die Bestattungszeremonie eindrucksvoll war, kann ich mir vorstellen. Neu war mir, dass Bali hinduistisch geprägt ist. Ich dachte, es wäre eher buddhistisch. Das Verhältnis der Hindus zum Tod kann ich nicht ganz so nachvollziehen. Wenn man an die immer wieder neuen Durchläufe im Rad des Lebens glaubt, weiß man ja eigentlich nicht, was mit dem Angehörigen nun passiert. Vielleicht geht es ihm ja ganz dreckig. Und außerdem ist er für die Überlebenden selbst ja doch nicht mehr da und insofern entsteht durch den Tod eines geliebten Menschen in jeder Kultur eine Lücke, die zur Trauer führen müsste. Aber ich muss gestehen, so viel Ahnung habe ich vom Hinduismus nicht.

Das nur nebenbei. Ich wünsche Euch weiter eine gute Zeit dort, schöne und sichere Tauchgänge, bis bald.

Herzliche Grüße

Euer Rainer

Katrin hat gesagt…

Ja, irgendwie dachten wir auch Bali wäre, zu mindestens teilweise buddhistisch. Es ist aber tatsächlich 95% hinduistisch. Ich denke die Hindus trauern trotzdem. Ich habe auch etwas über Zeichen der Trauer, wie Haare abrasieren gelesen. Auf der Zeremonie ging es aber eher fröhlich zu. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann die Seele erst weiterreisen wenn die Verbrennungszeremonie stattgefunden hat. Da diese die Angehörigen viel Geld kostet, kann das teilweise auch einige Jahre nach dem Tod sein. Dann ist man wahrscheinlich froh der Seele die Weiterreise zu ermöglichen und feiert dies.

Liebe Grüße Katrin

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